Über drei Mohren, Jim Knopf und Schweinebraten

Über drei Mohren, Jim Knopf und Schweinebraten

Augsburg hat es geschafft, befindet sich endlich auf dem Weg Rassismus frei zu werden. Nicht zuletzt Dank beherzter, junger AktivistInnen wird ein aus ihrer Sicht dreihundert Jahre altes Unrecht, ein Hotelname geändert. Namen von Straßen, Plätzen, Apotheken, Denkmäler von Fugger, Bismarck, Welser sollen geändert werden. Viele weitere Namen sind laut einer unerschrockenen Initiatorin kritisch. Die Figur Jim Knopf, ein Waisenkind und Untertan, mit schwarzer Hautfarbe, für den ein Land keinen Platz haben soll. Ja geht’s noch? Herr Ende! Wenn dann niemand mehr das N-Wort sagt oder liest, dann gibt es endlich keinen Rassismus mehr, und wenn alle ihre Texte ändern, die Sprache gendern, dann gibt es endlich Gleichberechtigung. An dem Tag als Berlin endgültig entschied, dass eine U-Bahnstation umbenannt wird, entschied der Bundestag ebenfalls, dass Schweine acht Jahre weiter gequält werden dürfen. Und so wird weiter entschieden was richtig ist und falsch, bei Steak und Wurstsalat bei Currywurst und Schweinebraten, im Ochsen, im Hirschen, Schlachthof oder Kälberhalle, an Orten, an denen unzählbares, unermessliches Leid entstand. Aus einer Minderheit entwickelt sich allmählich eine Bewegung, die der Ansicht ist, dass andere Lebewesen in Massentierhaltung täglich millionenfach grausam zu behandeln, zu quälen, zu töten um ihr Fleisch dann genussvoll zu verzehren auch nicht mehr zeitgemäß ist, längst nichts mehr mit dem eigenen Überleben zu tun hat, sondern nur noch eine verachtende Tradition widerspiegelt. Darauf zu verzichten wäre für die/den einzelnen MenschIn ein kleiner Schritt; für unseren Planten und alle andern Lebewesen der größte Schritt in diesem Jahrtausend.

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