Zuerst hallen Buh-Rufe, dann lauter Applaus. Beim EM-Auftakt 20/21 England gegen Kroatien in Wembley kniet sich die englische Nationalmannschaft hin, als Zeichen gegen Rassismus und für Toleranz. Von den Fans bekommen sie nur zum Teil Gegenliebe. Viele Pfiffe und Buhrufe ertönen. Eine Woche später ertönen in Budapest beim Spiel Frankreich gegen Ungarn, Affenlaute wenn die Spieler Kylian Mbappé, N’Golo Kanté und Paul Pogba am Ball sind. Kurz darauf verbietet die UEFA dem Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter, das EM-Stadion in Regenbogenfarben strahlen zu lassen. Die UEFA, die doch eigentlich Toleranz und Gleichstellung begrüßt und sich selbst mit diesen Prädikaten brüstet, stellt sich gegen ihre eigenen Wertevorstellungen. Dass die Gesten und Positionen der Sportler notwendig sind, sieht man anhand der vielen unschönen Szenen, die sich durch dieses „weltoffene Fußballfest“ ziehen. Wir sind zu einem Trainingsspiel zwischen Türkspor Augsburg und dem SV Mering gegangen und haben nachgefragt. Spieler und Trainer der beiden Bayernligisten beziehen zu dem kontroversen Thema Stellung und teilen uns ihre Meinung mit.
Fotos: Alexandra Stamm