Ehe für alle – Eine Frage des Anstands. Kommentar von Elena Gugliuzzo

Am 30. 06. 2017 stimmte der Bundestag für den Entwurf eines Gesetzes zur Einführung des Rechts auf Eheschließung für Personen gleichen Geschlechts, so der genaue Wortlaut.
225 Abgeordnete von CDU und CSU stimmten gegen eine völlige, rechtliche Gleichstellung homosexueller Paare. Von SPD, Grünen und Linken gab es keine Gegenstimme.
Die Afd will nun Klage einreichen, auch Innenminister de Mazière hält die Ehe für alle für verfassungswidrig, und macht keinen Hehl aus seiner eigenen Auffassung, dass die Ehe nämlich nur eine Verbindung für Mann und Frau sei.
Aber gegen was will er klagen, gegen ein längst überfälliges Gesetz, bei dem niemand benachteiligt wird.
Im Artikel 6 des Grundgesetzes für die Bundesregierung Deutschland steht:
Ehe und Familie stehen unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung.
Da steht nichts von Mann und Frau.
Selbst der erzkonservative David Cameron, vom dem ich als überzeugte Europäerin nun wirklich kein Anhänger bin sagte dazu ungefähr das:
„Konservative glauben an Bande, die uns verbinden; daran, dass die Gesellschaft stärker ist, wenn wir einander Versprechen abgeben und uns gegenseitig unterstützen. Deshalb unterstütze ich die Homo-Ehe: Nicht, obwohl ich ein Konservativer bin. Ich unterstütze die Homo-Ehe, weil ich ein Konservativer bin."
Deutschland gilt und galt als Land der Denker, der Visionäre. Als Vorbild, Vorreiter für so viele Menschen und Nationen.
Idioten gab und gibt es immer, die dies aus purer Dummheit und Egoismus zerstört haben oder zerstören wollen. Geben wir ihnen jetzt keine Chance mehr. Nehmen wir Ihnen die Stimme.

Die Ehe für alle ist eine Frage des Anstands.

https://www.bundestag.de/parlament/plenum/abstimmung/abstimmung?id=486

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