Steinigt sie – Die palästinensische Journalistin Nemi El-Hassan

Steinigt sie – Die palästinensische Journalistin Nemi El-Hassan

Nach einer rassistischen Bild-Kampagne suspendierte der WDR Nemi El-Hassan von der Rolle „Quarks“ zu moderieren. Auch von anderen Medienschaffenden wird sie angegriffen, weil sie u.a. als 20jährige an einer umstrittenen Demonstration teilnahm, von der sie sich längst distanzierte. Ein "Like" auf einem Instagram-Post eines jüdischen Accounts mit einem Herzchen, weil sie unter anderem Beiträge der Jewish Voice for Peace gelikt hatte, die die BDS-Bewegung unterstützt. Für eine SZ-Autorin Beweis dafür, dass Nemi El-Hassan ihre Eignung als Journalistin komplett verspielt hat. "Sie hat sich damit vom Journalismus verabschiedet." Und die SZ-Autorin fügt hinzu: "Hoffentlich mit Absicht." Aber sie steht nicht alleine mit ihrer Ansicht. Bis hin zu Morddrohungen ist alles dabei, um eine Journalistin zum Schweigen zu bringen: "Wir sollten schweigen, wenn Menschenrechtsverletzungen geschahen, wir sollten schweigen, wenn Palästinenser vertrieben wurden", schreibt Nemi El-Hassan in einem Gastbeitrag für die Berliner Zeitung, welcher ihr ebenfalls zum Vorwurf gemacht wird, denn eine Journalistin sollte keine persönliche Meinung in die Öffentlichkeit tragen. Vermutlich meinen diese ehrenwerten Medienschaffenden damit: Ein junge Frau mit palästinensischen Wurzeln und muslimischem Glauben sollte den Mund halten, tun, was man von ihr verlangt, aber eben nicht mehr. Es gibt viele Gründe, aufzustehen und Nemi El-Hassan zur Seite zu stehen.

Mehr Informationen über Nemi El Hassan in ihrem Gastbeitrag für die Berliner Zeitung

Ein Kommentar von Tomasz Kurianowicz, Journalist der Berliner Zeitung

Mehr Informationen über den Staat Palästina aus dem preisgekrönten Dokumentarfilm Palästina - Al Nakba

Leider tituliert inzwischen auch Der Spiegel mit der Überschrift Antisemitismus Proteste gegen eine ehemalige Vizeaußenministerin, die sich in der Regierungszeit von Netanyahu vehement für die völkerrechtswidrige Siedlungspolitik im Westjordanland eingesetzt hatte, ansonsten auch alles tat, um einen fairen Umgang mit den Palästinensern zu verhindern, wie auch die von der UNO schon lange geforderten Zweistaatenlösung für Israel/Palästina.

Der Begriff Antisemitismus ist in diesem Fall völlig deplatziert und erinnert an die Vorgehensweise der Springer-Presse.

Der UN-Generalsekretär Antonio Guterres betont immer wieder, dass eine Zweistaatenlösung, wie sie in UN-Resolutionen nach internationalem Recht und in bilateralen Abkommen definiert wird, der einzige Weg ist, um sicherzustellen, dass die palästinensischen und israelischen Bestrebungen verwirklicht werden.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein weiterer Artikel, erschienen im Spiegel, November 2023

Was müssen die Muslime Robert Habeck beweisen? (Eine Kolumne von Thomas Fischer, ehemaliger Vorsitzender Richter am 2. Strafsenat des Bundesgerichtshofs.)

Wenn auch Ihr die moralisierenden Worthülsen unserer Politiker und Politikerinnen  nicht mehr hören könnt, darüber, was inzwischen alles nicht mehr gesagt und gedacht werden darf, dann lest noch diesen Artikel von Thomas Fischer, Kolumnist beim Spiegel. Intelligenter, besser kann man Deutsche Unterwürfigkeit nicht beschreiben.

(Weil dieser so wichtige Artikel leider mit einer Bezahlschranke versehen ist, stellen wir ihn auf Channel Welcome als PDF zur Verfügung.)

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