Kurznachrichten aus Deutschland von Carolina Azevedo Februar 2016

Kurznachrichten aus Deutschland von Carolina Azevedo Februar 2016

Diesen Beitrag gibt es auch mit folgenden Untertiteln:
Deutsch

Bautzen in Sachsen: Schaulustige jubeln über Brand.
Clausnitz in Sachsen: Grölende Menge blockiert Bus mit Flüchtlingen. Ex-Bundestagspräsident Thierse:"Hass und Gewalt sind im Osten stärker sichtbar". Jahresbericht: Amnesty kritisiert deutsche Flüchtlingspolitik. Flüchtlinge: Uno-Flüchtlingskommissar wirft Europa völliges Versagen vor.

 

Kurznachrichten aus Deutschland - Februar 2016
 
Bautzen in Sachsen
Schaulustige jubeln über Brand

Ein leer stehendes Hotel im sächsischen Bautzen ist durch ein Feuer schwer beschädigt worden. Dort sollten 300 Flüchtlinge untergebracht werden. Anwohner, darunter auch Kinder, applaudierten und störten die Feuerwehr beim Löschen.
 
Clausnitz in Sachsen
Grölende Menge blockiert Bus mit Flüchtlingen

Ein wütender Mob von bis zu hundert Leuten tobte vor einem Bus mit 15 Neuankömmlingen, die in Deutschland Zuflucht suchen. Das Gebrüll „Wir sind das Volk“ verängstigte die Businsassen dermaßen, dass sie sich zwei Stunden lang nicht aus dem Fahrzeug trauten. Schließlich mussten Polizisten sie in ihre neue Unterkunft tragen.
 
Ex-Bundestagspräsident Thierse
"Hass und Gewalt sind im Osten stärker sichtbar"

Nach den jüngsten fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Sachsen hat der ehemalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse die Menschen im Osten als "empfänglicher für menschenfeindliche Botschaften" bezeichnet. Wer in den vergangenen 25 Jahren so viele Veränderungen überstehen musste, ist offensichtlich weniger gefestigt in seinen demokratischen und moralischen Überzeugungen, sagte Thierse.
 
Rassismus in Sachsen: Minister wirft eigener Polizei Nähe zu Pegida vor
Sachsens stellvertretender Ministerpräsident Martin Dulig hat schwere Vorwürfe gegen die Polizei erhoben: "Wir haben nicht nur ein quantitatives Problem bei der Polizei, sondern auch ein qualitatives", sagte er in einem Interview der "Zeit".‪
Er frage sich, "ob die Sympathien für Pegida und die AfD innerhalb der sächsischen Polizei größer sind als im Bevölkerungsdurchschnitt".
Bei den Sicherheitsbehörden seines Landes gebe es "großen Nachholbedarf bei der interkulturellen Kompetenz - und bei der Führungskultur"
 
Jahresbericht
Amnesty kritisiert deutsche Flüchtlingspolitik

In ihrem Jahresbericht prangert Amnesty International an, die deutsche Regierung verliere beim Umgang mit Flüchtlingen die Menschenrechte aus dem Blick. Es werde nun auf Härte und Abschottung gesetzt. Auch der Kampf gegen Rassismus müsse endlich konsequent von den Behörden angegangen werden", so Amnesty.
 
Flüchtlinge
Uno-Flüchtlingskommissar wirft Europa völliges Versagen vor

Die meisten Länder hätten in der Flüchtlingskrise Deutschland und wenige andere Staaten völlig alleine gelassen, sagte der Leiter des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen Filippo Grandi der "FAZ". Die Haltung der Kanzlerin nennt er hingegen "couragiert". Sie setze sich für eine europäische Lösung ein.

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