Eine Quote die Sinn macht – Inklusion statt Frauenquote. Kommentar von Carolina Azevedo

Eine Quote die Sinn macht – Inklusion statt Frauenquote. Kommentar von Carolina Azevedo

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Deutsch

Soll das wirklich Fortschritt sein, wenn von der Chefetage bis zum Filmpreis eine Frauenquote unabhängig von Leistung und existierender Teilhabe erfüllt werden soll?
Sollte eine Quote nicht Schwächeren eine Teilhabe ermöglichen?
Wollen Frauen in Deutschland tatsächlich noch als die Benachteiligten gelten, die über eine Quote gestärkt werden müssen. Gäbe es da nicht sinnvollere Quoten.

Eine Quote, die Sinn macht- Inklusion statt Frauenquote

Wenn deutsche Politik etwas beschließt, dann tut sie das selten wirklich konsequent, und es hat meist vordergründig nur den Zweck, Wähler zu halten, Lobbyisten -Verbände zu befriedigen und plakativ nach außen zu zeigen: Wir tun etwas, Wir sind fortschrittlich.
Ausstieg aus der Kernenergie, Umweltauflagen und –Ziele, die immer wieder aufgeweicht werden, die Ehe für Homosexuelle, der Steuergerechtigkeit, dem gleichen Lohn für alle. Halbherzig statt mit Leib und Seele.

Auch die Einführung der Frauenquote, die einzige Quote, die wirklich propagiert wird, die manche Politikerinnen als einen historischen Fortschritt bezeichnen, ist nichts anderes als Augenwischerei, wobei sich zusätzliche die Frage stellt, ob solch eine Quote in einem Land wie Deutschland überhaupt Fortschritt ist. Müssten dann nicht in Jogi Löws Mannschaft sagen wir mal auch 4 Frauen spielen, statt nur in Frauenmannschaften. Das ist doch wenn schon denn schon Apartheid.
In jedem Formel1 Rennstall müsste auch eine Frau am Steuer sitzen. Deutschland geht doch so gerne vorweg. Also Lewis oder Nico raus und Susie rein.

Nein. Quote sollte dazu dienen, Schwächere besser in das gesellschaftliche Leben zu integrieren: Ältere Menschen, Menschen mit Handikaps, aber Frauen generell? Ich will nicht EINE sein, die besonders gefördert werden muss, zumal in einem Land, in dem es wirklich Schwächere gibt, die unsere gesellschaftliche Solidarität dringend benötigen. Inklusion statt Ausgrenzung.

Menschen, die aus anderen Ländern hier her kommen, aus welchen Gründen auch immer, die hier leben, lernen, arbeiten wollen, die unserer Sprache noch nicht mächtig sind, die allein auf sich gestellt sind, noch keine starken Gemeinschaften hinter sich haben. Für die macht Quote Sinn.
Das sind die Menschen die mehrheitlich bei Channel Welcome zu Wort kommen, die in diesem Projekt arbeiten, beitragen, eine andere Quote zu erfüllen, eine Quote die nicht schwach sondern voller Sinn ist.

Dazu ist Channel Welcome da.
Und wie viele X und Y jemand in im Erbgut trägt spielt bei uns keine Rolle.

Aktualisierung am 24.07. 2022

Es gibt wieder einmal ein Fußballgroßereignis, auch wenn es viele trotz riesigen Werbeeinsätzen nicht mitbekommen oder, noch schlimmer, nicht interessiert. Die EM 2022 der Frauen. In der Zwischenzeit hat sich auch die deutsche Sprache geändert, gegendert. Jetzt heisst es im Fußball Kapitänin, auch wenn es die Google-Rechtschreibhilfe noch Rot unterstreicht. Es gibt die Torfrau, nur bei der Mannschaft hat frau/man sich noch nicht zur Reform vorgetraut. Es müsste konsequenterweise Frauschaft heissen. Aber das kommt, wenn die deutsche Frauschaft endlich auch so bezahlt wird wie die deutsche Mannschaft, unabhängig wie groß das Interesse an den Ereignissen auch ist. Der öffentlich/rechtliche Staatsrundfunk tut sein bestes. Ja, seit der Einstellung diese Kommentars vor 7 Jahren hat sich einiges getan. Das generische Maskulinum wurde abgelöst, jetzt sind es "*" und der Zusatz "innen". Manche trieben es damit bis zur Schmerzgrenze. Selbstverständlich gibt es diese Wandlung nicht nur in der Sprache, sondern in allen Lebensbereichen. Vieles davon ist richtig. Was fehlt ist der Blick über sein eigenes oft egoistisches Weltbild hinaus.

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