Das Postergirl der deutschen Waffenlobby. Ein Kommentar von Bianca Beer

Das Postergirl der deutschen Waffenlobby. Ein Kommentar von Bianca Beer

Ein Massaker am 25.05.2022 im Bundesstaat Texas in den USA erschüttert das Land, wieder einmal. Doch es wird sich weiter nichts ändern. 

„Wir werden Waffen nie verbieten“ (FAZ.NET 26.05.22)

450 Kilometer entfernt vom Tatort fand wenige Tage später das Jahrestreffen der National Rifle Association (NRA statt. Ex-Präsident Trump nennt dort die Lösung. Waffen für Lehrer. Nicht weniger, sondern noch mehr Waffen sollen die Lösung sein, um solche Tragödien künftig zu verhindern.

Wir berichteten bereits vor vier Jahren über eine viel zu mächtige Waffenlobby und viel zu viele  zynische Politiker und Politikerinnen.

Sie heisst Carolin Matthie, ist Model und macht u.a. Werbung für den Krefelder Waffenhersteller Schmeisser. Eigentlich kein Thema für einen Kommentar. Doch Carolin Matthie wünscht sich, auch im privaten Leben, öffentlich, für ihre Sicherheit, eine scharfe Waffe tragen zu dürfen, wie es ihrer Meinung nach allen Bürger in Deutschland erlaubt sein sollte, nach dem Vorbild USA. Für uns eine entsetzliche Vorstellung. Ihre Informationen dazu holt sie sich ausgerechnet vom Waffenlobbyverband German Rifle Association. Dort gibt es leider noch mehr Menschen, die denken wie sie, denen es völlig egal ist, dass die Realität ein ganz anderes Bild zeichnet: Nämlich, dass die Todesursache Nr.1 in den USA, der Tod durch private Schusswaffen, mehr als 30.000 Menschen jedes Jahr das Leben kostet. Allein Deutschlands größte Waffenschmiede Rheinmetall beziffert seinen Jahresumsatz auf mehr als 3 Milliarden Euro. Und der Verdacht liegt auf der Hand, dass Waffenlobbyisten neben dem Versprechen auf skrupellose Rendite auch Ängste, vor allem bei weniger gefestigten Menschen, durch ein perfides System schüren, zu deren Opfer auch eine Studentin aus Berlin zählt.

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