El Máximo Líder Kommentar von Martin Pfeil zum Tode von Fidel Castro

El Máximo Líder Kommentar von Martin Pfeil zum Tode von Fidel Castro

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Kommentar zum Tode von Fidel Castro

 

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Wer sich zu meiner Schulzeit als intellektuell bezeichnete war meist auch links.
Wir wuchsen in einem kapitalistischen System auf, in dem es uns im Verhältnis ziemlich gut ging, das wussten wir. Aber darum ging es nicht.
Es reichte uns nicht, wenn wir hier im Wohlstand leben, und der Großteil der Weltbevölkerung nicht. Und, die uns Glauben machen wollten, dass unser Reichtum nur darauf beruht, weil wir so fleißig sind, und die anderen eben zu faul, das haben wir schon mit 18 nicht mehr geglaubt.
Die Welt kann auf Dauer nicht in Frieden funktionieren, wenn wenige alles haben, weil sie andere Länder, andere Menschen ausbeuten, und es bei der Mehrheit oft nicht mal reicht, trotz Arbeit, die Familie zu ernähren.
Wir lasen Karl Marx, vom Mehrwert, den die Arbeiterklasse produziert, aber von dem in der Hauptsache nur die Unternehmer profitieren.
Fidel Castro war ein Vorbild.
Der promovierte Jurist nahm es denen einfach weg.
Und trotz Aufschrei der Kapitallisten aller Länder und einem weltweit einzigartigen Embargo, wäre man gegen Sadam oder Assad so konsequent vorgegangen, hätte es niemals einen Irak- oder Syrienkrieg gegeben, Castro und Kuba konnten sie dennoch nicht in die Knie zwingen.
Sein Gesundheits- und Bildungssystem war viel weiter entwickelt als in allen anderen lateinamerikanischen Staaten. Nirgends war die Lebenserwartung so hoch, die Kindersterblichkeit so gering. So etwas kann man nur aufbauen, wenn der Großteil eines Volk mitwirkt. Kuba war so viel mehr, als ein kleiner Inselstaat in der Karibik. Und man kann nur träumen, was gewesen wäre, wenn man ihm und dem Land nur den Hauch einer Chance gegeben hätte, hier anzufangen, zusammen die Idee einer gerechteren Welt zu verwirklichen.
Mehr als 600 Attentatsversuche auf Castro soll es gegeben haben.
Als von Exilkubanern gesteuerte Terroristen 1960 Anschläge in Havanna verübten, rief er: "Wir schlagen zurück. Jede Bombe wird beantwortet mit einem Hospital, jeder Mord mit einer Schule, jedes Attentat mit einem Kindergarten."
Wir wussten auch, Fidel war kein Heiliger, im Gegenteil. Er ließ Kritiker bespitzeln, einsperren, ja sogar hinrichten. Mehr als 5.000 sollen es gewesen sein.
Aber, wer wirft den ersten Stein.
Fast 50 Jahre herrschte Fidel Castro in Kuba. Er erlebte in dieser Zeit zehn US-Präsidenten.
Dass Castro zum sturen alten Mann wurde, der die Zeichen der Zeit nicht mehr erkannte, während sein Land immer tiefer in die Misere rutschte, das hängt natürlich auch mit dem Zerfall der Sowjetunion zusammen, und damit, dass Amerika in der kommunistischen Idee immer noch den schlimmsten aller Feinde sieht. Mit den grausamsten Diktatoren haben sie Geschäfte gemacht, solange die keine Bedrohung für die eigene Weltanschauung waren.
Castro hat den Westen nie wirklich bedroht, aber dennoch haben sie ihn fertig gemacht.
„Die Geschichte wird mich freisprechen„ eines seiner berühmtesten Sätze.
Nicht in allen Punkten, aber in den wesentlichen. Dessen bin ich mir sicher.
Dazu braucht es aber erst einmal Einsicht.

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